Ausbildungsablauf
Die dreijährige Ausbildung beginnt jährlich im Oktober und ist dual aufgebaut. Sie setzt sich aus der theoretischen Ausbildung an einer Berufsfachschule für NotfallsanitäterInnen, praktischen Einsätzen an einer Lehrrettungswache in einem Kreisverband und Praktika in verschiedenen Bereichen von Kliniken zusammen. Die Ausbildung in der Berufsfachschule vermittelt theoretische Grundlagen und praktische Fertigkeiten, die dann in den Ausbildungsabschnitten Rettungswache und Klinik vertieft werden.
Schule
Insgesamt sind mindestens 1.920 Stunden der Ausbildungszeit an einer Berufsfachschule vorgesehen. Die Anmeldung an der Berufsfachschule für NotfallsanitäterInnen erfolgt im Zuge des Bewerbungsverfahrens durch unsere Kreisverbände, die auch die Bewerbungen entgegennehmen. Auch stellen die Berufsfachschulen Lehrunterlagen.
Schwerpunkte der schulischen Ausbildung:
- Medizinisch-naturwissenschaftliche Grundlagen
- Allgemeine Notfallmedizin
- Spezielle Notfallmedizin
- Organisation und Einsatztaktik
- Berufs- und Staatskunde
- Team Ressource Management und Qualitätsmanagement
- Sozial- und geisteswissenschaftliche Grundlagen
- Deutsch
- Englisch
Rettungswache
Der mit mindestens 1.960 Stunden größte Teil der Ausbildung wird an der Rettungswache abgeleistet. Hier ergänzt die SchülerIn/der Schüler das Team des Rettungswagens und übernehmen schrittweise Maßnahmen bei der Durchführung von Notfall- oder Notarzteinsätzen. Dabei erfolgt stets eine fachkundige Anleitung durch eine PraxisanleiterIn/einen Praxisanleiter oder durch erfahrene NotfallsanitäterInnen.
Schwerpunkte der Ausbildung an der Rettungswache:
- Eigenständiges Durchführen von Notfalleinsätzen
- Assistieren bei Notarzteinsätzen
- Zusammenarbeit mit anderen BOS (Feuerwehr, Polizei, etc.)
- Korrekter Umgang mit Medizinprodukten
- Besondere Gegebenheiten des Einsatzgebiets
- Wiederherstellen der Einsatzbereitschaft
- Dokumentation durchgeführter Maßnahmen
Klinik
Neben Schule und Rettungswache erfolgt ein 720 stündiger Einsatz in verschiedenen Bereichen von Kliniken. Dies bietet die Möglichkeit einen Einblick in die weitere Versorgung von Patienten zu erhalten, erlernte Maßnahmen zu vertiefen und diese in einem klinischen Umfeld durchzuführen. Hierbei wird die/der NotfallsanitäterIn von Pflegepersonal und ÄrztInnenen fachkundig angeleitet.
Schwerpunkte der klinischen Ausbildung:
- Allgemeinstation
- Geriatrie oder Psychiatrie
- Notaufnahme
- Anästhesie
- Intensivstation
- Pädiatrie oder Geburtshilfe
Voraussetzungen
Folgende Voraussetzungen müssen als angehende/r NotfallsanitäterIn erfüllt werden:
- Mittlere Reife oder Hauptschulabschluss mit abgeschlossener Berufsausbildung
- Körperliche Fitness und gesundheitliche Eignung
- Erweitertes Führungszeugnis ohne Eintragung
Folgende Voraussetzungen sollten als angehende/r NotfallsanitäterIn erfüllt werden:
- Spaß am Umgang mit Menschen
- Teamfähigkeit
- Einfühlungsvermögen
- Sorgfalt
- Bereitschaft zum Schichtdienst
- Verantwortungsbewusstsein
- Fähigkeit zur Selbstreflexion
Während dem Auswahlverfahren müssen die Bewerber*innen ebenso einen Einstellungstest in Zusammenarbeit mit der Berufsfachschule absolvieren, um die Voraussetzungen abzuprüfen.
Wie lange dauert die Ausbildung?
Die Ausbildung dauert 3 Jahre.
Bewerbungsverfahren
Um sich auf einen Ausbildungplatz zu bewerben, benötigen wir lediglich eine schriftliche Bewerbung samt Lebenslauf. Diese kann entweder postalisch oder per E-Mail eingereicht werden.
Wir kontaktieren die Bewerber*innen, um ein Vorstellungsgespräch zu vereinbaren. Im Anschluss werden die ausgewählten Personen von der Berufsfachschule zum Assessment-Day eingeladen.
Wann startet die Ausbildung?
Die Ausbildung startet jährlich zum 1. Oktober (in der Regel mit einem Schulblock an der Berufsfachschule).
Perspektiven
Durch die stetig steigenden Einsatzzahlen und das wachsende Aufgabenspektrum wird die/der NotfallsanitäterIn zunehmend in den Mittelpunkt der präklinischen Patientenversorgung rücken.
Laufende Fort- und Weiterbildung ist uns, über die jährliche gesetzlich geregelte Fortbildung für RettungsdienstmitarbeiterInnen hinaus, wichtig.
Zusätzlich besteht, bei Interesse und Eignung die Möglichkeit, das persönliche Arbeitsumfeld zu erweitern.
Beispiele für Tätigkeiten an den Rettungswachen:
- EinsatzleiterIn Rettungsdienst
- PraxisanleiterIn in der Ausbildung
- WachleiterIn
- RettungsdienstleiterIn
- Beauftragter für Medizinproduktesicherheit
- ...
Das Notfallsanitäterwesen hat Zukunft!